Nicht noch ein Artikel zu KI ...!

Erst tummelten sich alle auf der großen KI-Spielwiese, jetzt sind alle Experten und schreiben darüber. Wir auch?

Jein! Offensichtlich schreiben wir darüber, denn im vorliegenden Text geht es ja ums Thema KI. Warum also weiterlesen?

Weil es zwischen wildem, ziellosem Experimentieren und Expertenwissen noch spannende Zwischenstände und interessante Projekte gibt, über die es zu berichten und lesen lohnt.

Um im Bild zu bleiben, könnte man sagen, dass sich die mediendesign-Kolleg*innen gerade aus der Phase der experimentellen Gebilde aus Sand und Fluss-Schlamm vorgewagt haben ans kontrollierte Bauen, Erweitern und Umbauen mit gut greifbaren Bauklötzen.
Was trägt, wie hoch wird’s? Was nicht passt, wird auch wieder umgestoßen. Es bleibt spannend und spielerisch.
 

KI Transfer Plus-Programm

Dass es keine Luftschlösser werden, dafür sorgt das KI Transfer Plus-Programm. Dieses setzt die Bayerische Regierung zusammen mit kleineren bis mittelständischen Unternehmen oder Instituten um. Ziel ist es, für die teilnehmenden Unternehmen die Frage zu klären: „Was möchte ich mit KI erreichen?“ Die Unterstützung in Form von Beratern erstreckt sich dabei auf neun Monate und beinhaltet zwei Phasen:

  1. Studium, Wissensaneignung (Workshops, Selbststudium, Online-Kurse) und Erarbeitung eines konkreten Use Cases
  2. Entwicklung/Umsetzung des Use Cases

So beschäftigten sich Mitarbeiter*innen von mediendesign zunächst in einem Ambition Workshop u.a. mit allgemeinen Trends am Markt, erstellten eine Konkurrenzanalyse der Mitbewerber im Hinblick auf deren KI-Tätigkeiten und analysierten vielversprechende Branchen und deren Entscheidungsstrukturen.

Es folgten erste Ideen zu Use Cases, in denen der Einsatz von KI zu einer großen Verbesserung führen könnte und zu jedem die Frage: „Welcher Aspekt der KI würde uns hier (besonders) interessieren?“ Auch wurden Erfolgsprognosen erstellt und überprüft, ob die Use Cases eher für eine existierende Lösung oder eine Neuentwicklung sprechen.
 

Use Case "Form Assist"

Ganz frisch sind wir nun in die zweite Phase gestartet, in der die Umsetzung eines konkreten Use Cases erfolgen soll. Oben auf der Liste steht dabei der „Form Assist“ fürs Serviceportal.
Für ein bereits bestehendes Kundenprojekt – ein Serviceportal für Versicherer zum Verwalten von Schäden – soll mithilfe der KI Formulare vorbefüllt werden und den Mitarbeitern der Versicherung Zeit und Arbeit ersparen. Ziel ist es, dass aus den Schadenmeldungen die relevanten Informationen zum beanstandeten Schaden direkt in die richtiges Formularfelder eingelesen werden.
Dabei kann es sich um Text aus einer E-Mail, einem PDF-Anhang (z.B. in Form einer Rechnung oder eines Gutachtens) und/oder einem Bild handeln. Eine Kontrolle durch Versicherungs-Mitarbeiter wird dabei jedoch weiterhin notwendig sein.
Zurückgegriffen wird bei diesem Projekt auf ein bestehendes LLM und eine prototypische Implementierung, die unser Kollege Nathan im Rahmen seiner Bachelorarbeit entwickelt hat. Dieser Bestand soll noch robuster, d.h. die Trefferquote und die Qualität der Antworten der KI muss sich noch verbessern.
 

Use Case "Machine Learning"

Ein anderer interessanter Use Case lässt sich dem Feld des Machine Learnings zuordnen. Für unser Produkt XBN wollen wir testen, ob die KI auch dafür genutzt werden kann, sinnvolle Maßnahmen für ein Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) vorschlagen zu lassen.

Noch ist vieles offen, aber schon bald wird das KI-Bauwerk ganz konkrete Formen annehmen. Und spätestens am Ende dieser zweiten Phase des KI Transfer Plus-Programms (Ende des Jahres) werden wir sehen, wie seine Dimensionen sein werden und ob es Gefallen bei unseren Kunden finden wird.
Und dann ist es vielleicht Zeit für einen nächsten Bericht. Denn das Thema KI ist bestimmt noch lange nicht auserzählt.

18.09.2024